Wednesday, 24 August 2011

Platzt bald die "Goldblase"?


Der Goldpreis knackte heute Morgen die 1900 USD Marke - das waren 1321 Euro am Terminmarkt für eine Unze (31,1g).

Danach ging es zwar erstmal ein wenig abwärts, da sicher Gewinnmitnahmen bei der runden Marke vollzogen wurden, aber wir werden sehen ob in den nächsten Wochen noch 2000 Dollar erreicht werden.
Viele Menschen fragen sich jetzt natürlich wie lange das noch so weitergehen kann, wie hoch der Preis von Gold noch steigen kann und ob wir bereits eine Preisblase sehen, so wie damals im Jahr 2000 am "Neuen Markt". 
Ich denke die Frage sollte anders gestellt werden: "Wie weit können die Papier bzw. Digitalwährungen Euro, Dollar etc. noch fallen?" 
Bereits im 18 Jahrhundert, nach den ersten Papiergeldexperimenten in Frankreich, wusste Voltaire festzustellen - "Papiergeld kehrt immer zu seinem inneren Wert zurück - Null"
Derzeit tun Politiker und Notenbanker alles, um genau dieses Ziel zu erreichen. Mit endlosen Rettungsaktionen, niedrigen Zinsen, gigantischer Neuverschuldung und einer Flut von Zentralbankgeld versuchen alle die sog. Finanzkrise mit frischem Geld zuzuschütten. Diese Leute versuchen eine Krise, deren Ursache in zu hoher Verschuldung liegt, mit noch mehr Verschuldung zu bekämpfen. Das ist wie ein Feuer mit Benzin zu löschen. Die logische Konsequenz dieser gigantischen Gelderschaffung ist ganz klar, die weitere Verwässerung der Währungen und deren Abwertung. Jeder Euro bzw. Dollar, der per Bilanzverlängerung neu erschaffen wird, erhöht die Geldmenge und vermindert dadurch, wenn die Wirtschaft nicht im selben Maße mitwächst, den Wert bzw. die Kaufkraft der Währung. 
Vergessen Sie die Versprechungen von "stabiler Währung" und das ganze BlaBla. Es wird eher versucht, die eigene Währung abzuwerten um erstens den Wert seiner eigenen Schulden per Inflation zu vermindern und zweitens um besser Waren exportieren zu können. Da jeder Staat das gleiche Schuldenproblem hat und gleichzeitig seinen Export stärken will, sehen wir derzeit einen Abwertungswettlauf der Währungen. Es geht also im Grunde darum, wer am schnellsten seine Währung vernichtet. Sehr kurzsichtig, aber langfristiges Denken ist in der Politik heute ohnehin nicht gefragt.
Die Konsequenz diese Treibens ist logischerweise der rasche Kaufkraftverlust unseres Geldes. Verlierer sind hier ganz klar die Besitzer von Geldvermögen. In Deutschland hauptsächlich der Mittelstand. Bürger, welche bei Ihrem Vermögensaufbau auf Festgelder, Lebensversicherungen, Bausparverträge, Staats & Unternehmensanleihen etc. setzen.
Die Frage ist also nicht, wie hoch Gold noch steigen kann, sondern wie tief unser Geldwert noch fallen kann! Preisziele sind daher völlig fehl am Platze. Um einzuschätzen ob Gold teuer ist, nützt mir eine Bewertung in Euro oder Dollar gar nichts, man muss es ins Verhältnis zu anderen Gütern setzen. Hier mal ein Versuch:
Im Jahr 1889 kostete ein Brot in Deutschland 0,20 Reichsmark. 100 Brote kosteten also 20 Reichsmark. Da es damals die Goldwährung gab, konnte man die 100 Brote also genau in Gold aufwiegen. Eine 20 Reichsmarkmünze hatte 7,16g Goldgehalt. Heute 122 Jahre später bekomme ich für 7,16g Gold ca. 250 - 300 Euro, das macht bei einem Brotpreis von 2,5 - 3 Euro ebenfalls 100 Brote. 
Sie sehen also, das Gold heute, in Broten gemessen, fast genauso viel oder wenig wert ist, wie vor 122 Jahren zu Zeiten des Goldstandards. Wenn also der Goldpreis auf 5000 Euro pro Unze steigt, ein Brot aber 11 Euro kostet, dann kostet Gold immer noch das Gleich wie 1889. Jaa, aber ein Brot kann ja niemals 11 euro kosten... werden jetzt einige sagen... :-) Das sind die gleichen, welche bereits 1999 einen Brotpreis von 5 DM für unrealistisch und einen Benzinpreis von 3,40 DM für Blödsinn hielten.  Wenn ich allerdings 300 Brote für diese 7,16g Gold bekomme, dann habe ich einen realen Gewinn, weil sich meine Kaufkraft verdreifacht hat.
Die zweite wichtige Frage ist, ob unser Euro den jetzigen Goldaufwärtszyklus überhaupt überleben wird. Wenn Sie nämlich bei 50.000 Euro pro Unze Ihren Goldschatz verkaufen, um einen Wahnsinnsgewinn mitzunehmen, könnten Sie trotzdem der Verlierer sein, da kurz danach der Wert der Währung vollends erlischt. Wenn Sie verkaufen, sollten Sie einen strategischen Wechsel in einen anderen Sachwert wie Immoblilen oder Land vornehmen.
Im letzte Goldaufwärtszyklus stieg Gold von von 35 USD - 1960 auf 850 USD - 1980, das war eine ver24fachung! Es fiel dann von von 1980 bis 2000 auf 250 USD zurück, aber nicht wieder auf 35 USD! Wenn wir nur mal spaßeshalber diese Zahlen übernehmen, dann wäre ausgehend vom Höchstkurs 1980 das Kursziel bei 6000 USD. (250 USD x 24) Damals wurde der Goldpreisanstieg durch Statsanleihezinsen von 25% ausgebremst, damals konnte die USA noch solche fetten Zinsen zahlen. Heute wäre dies undenkbar und würde die Staaten sofort umbringen. Um aber die jetzt einsetzende Kapitalflucht zu bremsen, sind hohe Zinsen erforderlich, weil das Geld immer Anlagen mit hoher Rendite sucht, um der Inflation zu entkommen. Die Währungshüter und Politiker stehen mit dem Rücken zur Wand. Wenn sie nicht drucken, brechen die Staaten und die Wirtschaft zusammen, und wenn sie drucken vernichten sie den Geldwert. Ein Teufelskreis.
Es gibt keine Rettung für unsere bestehenden Geldvermögen, denn wenn wir unsere Währung retten wollen, müssen wir die Schulden und damit die Vermögen löschen, denn in unserem Kreditgeldsystem sind Schulden gleich Vermögen, weil jeder Euro bzw. Dollar per Bilanzverlängerung durch Schuldenaufnahme bzw. Kreditvergabe entsteht.
Jetzt geht es darum, wer sein Vermögen noch rechtzeitig aus den Geldwerten herausbringt, denn die bestehenden Geldvermögen sind nur Scheinwerte und werden sich in den nächsten Jahren im Nichts auflösen, wie IMMER in der Vergangenheit. Das ist das unausweichliche Ende einer jeden Schuldwährung, dessen Wert nur auf dem Vertrauen beruht, daß die Schulden irgendwann abbezahlt werden und auf dem Vertrauen, daß nicht zuviel davon in Umlauf gebracht wird. Denn was wäre unser Geld wert, wenn jeder zu Hause soviel davon drucken kann , wie er will??
Diese beiden Vertrauen werden heute durch Politik und Notenbanker zerstört, denn immer weniger Menschen glauben an die Rückzahlbarkeit der Schulden, was sowieso völlig unsinnig ist, denn wenn alle Schulden bezahlt werden würden, gäbe es kein Geld mehr. Weiterhin werden Unmengen neue Schulden und damit neues Geld erschaffen, um die Brände der Schuldenkrise zu löschen, das ist wie als ob jeder eine Druckmachine zu Hause hätte. Wenn sich aufgrund des Vertrauensverlustes das Geld also in Bewegungs setzt, um in die Sachwerte zu flüchten, verbrennen unsere Währungen in der Hyperinflation, da am Ende niemand mit wertlosem Geld dastehen will. 
Haben Sie also keine Angst, daß der Goldpreis fällt, sondern überlegen Sie stattdessen wie Sie Ihr angespartes Vermögen in Sicherheit bringen und zwar in Sicherheit vor Entwertung & Staatszugriff.
liebe Grüße

Marko Butze - Inhaber Realgeld.com

Quelle: Email Marko Butze

No comments:

Post a Comment