Thursday, 27 January 2011

Die Bordellbesuche unserer Politiker

Sex auf Kosten der Steuerzahler: Die Bordellbesuche unserer Politiker

Udo Ulfkotte

Alle deutschen Medien berichten in diesen Tagen über die intimen Kontakte des italienischen Staatspräsidenten Silvio Berlusconi zu Prostituierten. Sie verdrängen dabei offenkundig, dass es in Deutschland weitaus schlimmer ist. Das aber ist augenscheinlich ein Tabuthema. Lesen Sie, welche deutschen Politiker wann und wo (häufig minderjährige) Prostituierte aufsuchen, wie sie sich in Privatflugzeugen auf Kosten der Steuerzahler sexuell verwöhnen lassen und welche Landesparlamente einen diskreten Kurierdienst zum »Escortservice« haben, der Abgeordneten entspannende Damenbegleitung vermittelt – natürlich auch auf Kosten der Steuerzahler.
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Fast jeden Tag enthüllen deutsche Medien süffisant immer neue Namen von Prostituierten, die Silvio Berlusconi gefällig gewesen sein sollen. In Italien werden diese Fälle nun schonungslos aufgearbeitet. Ganz anders ist es in Deutschland. Denn in der Bundesrepublik sind Staatsanwälte weisungsabhängig. Im Klartext heißt das: Wenn Ermittlungen gegen Politiker aus politischen Gründen unerwünscht sind, dann müssen sie auf Weisung der Politik still und leise eingestellt werden. Zumindest darf die Öffentlichkeit nichts über solche Verfahren erfahren. Deutsche Journalisten sind häufig Diener der Macht – und halten sich daran, obwohl sie eine Aufklärungspflicht gegenüber der Öffentlichkeit haben.
Erinnern Sie sich noch an die »Friedman-Affäre«, an osteuropäische Zwangsprostituierte undKokain? Damals war Otto Schily (SPD) deutscher Innenminister. Sofort nach dem Bekanntwerden der »Friedman-Affäre« zog der damalige Innenminister die Ermittlungsakte an sich. Denn als Kunde der Zwangsprostituierten tauchten dort neben Michel Friedman eben auch mehr als 160 weitere bekannte Namen aus Politik, Wirtschaft, Sport und Medien auf (unter ihnen ein Fußballtrainer, drei Fußballer der Bundesliga, zwei Schlagersänger, 17 Politiker, acht Unternehmer und 34 Journalisten). Manch einer, der heute über die Call-Girl-Affären von Berlusconi die Nase rümpft, stand 2003 selbst auf der von Schily beschlagnahmten Liste, die bis heute wie ein Staatsgeheimnis gehütet wird.
Die Sucht deutscher Politiker und ihrer Referenten nach Prostituierten treibt selbst jenen, die ihnen Kontakte zu willigen Damen vermitteln, mitunter die Schweißperlen auf die Stirn. Der Berliner »Rotlicht-Prinz« Steffen J., in Berlin eher unter dem Namen »Prinz vom Stutti« bekannt, begannseine »Karriere« zu Zeiten Willy Brandts (SPD). Steffen J. musste Brandt und dessen Parteifreunden die Prostituierten besorgen, nachdem Politiker wie der Berliner Senator Heinrich Albertz und Erich Mende nach Besuchen im Berliner Edelbordell »Pension Clausewitz« erpresst worden waren. Die Politik brauchte fortan einen verlässlichen Gehilfen, der die Verbindungen zur Damenwelt diskret zu regeln vermochte. Steffen J. war damals jung und kannte viele lebensfrohe Damen. Seither hat Steffen J. mit den ihn umgebenden Frauen in Berlin und Bonn Karriere gemacht. Zu ihm kamen über Jahrzehnte die Mächtigen mit ihren ausgefallenen Wünschen aus dem Auswärtigen Amt, dem Kanzleramt, dem Bundestag und dem Bundeskriminalamt. Bezahlt hat stets der deutsche Steuerzahler.
Wer waren und sind die Kunden? Welcher bekannte Politiker vermietet an Callgirls, etwa an eine »tabulose Kindfrau mit Konfektionsgröße 32«, eine »Farbige mit viel Gefühl« und eine »Schwedin mit Körbchengröße 80 DD« und bessert sich so seine vom Steuerzahler finanzierte Abgeordnetendiät in Höhe von monatlich 7.009 Euro plus steuerfreie Kostenpauschale von 3.647 Euro auf? Warum fahren manche Berliner Bundestagsabgeordnete so gern auf den Kinderstrich in die Kurfürstenstraße? Und was machen Sie in den Berliner Schwulenbars in der Fuggerstraße und der Eisenacher Strasse? Warum bekommen Rotlicht-Damen 2.500 Euro pro Flugstunde, wenn sie Politiker an Bord diskret verwöhnen? Und warum haben alle deutschen Medien vor wenigen Wochen weggeschaut, als bekannt wurde, dass unsere EU-Vertreter mitten in Brüssel ein Bordell betrieben haben?
Man kann als deutscher Journalist leicht die Nase über Silvio Berlusconi rümpfen. Das schadet der eigenen Karriere garantiert nicht. Nur hier vor der eigenen Haustüre, da macht man die Augen offenkundig lieber ganz fest zu.
Den Volltext dieses Artikels lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Hintergrundinformationsdienstes KOPP Exklusiv.

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