Saturday 30 April 2011

JAPAN - Nachrichten aus so ziemlich erster Hand

Grosse Ostjapan-Erdbebenkatastrophe: Update XVII

19.04.11 01:05:02 Kategorien: Neues aus Nippon Umfang: 923 Wörter Gelesen: 817 mal
Schon Teil 17... mittlerweilen bekomme ich wirklich allmählich Lust, mal wieder über etwas Anderes zu schreiben.
Seit dem Erdbeben sind nun schon gute 5 Wochen vergangen, aber noch immer bestimmen die Folgen hier die Nachrichten und die Gedanken. Deshalb mal wieder ein paar Informationen dazu, was in Japan gerade passiert in punkto Erdbeben - verbunden mit ein paar wichtigen Schlagwörtern.
Lage im Norden
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Es scheint mehr oder weniger schnell voranzugehen im Norden. Am 30. April soll wohl die gesamte Shinkansen-Strecke im Norden wieder freigegeben werden - man arbeitet mit Hochdruck daran, die teilweise zerstörten Trassen (ein grosser Teil verläuft ja auf Stelzen) wieder herzurichten. Sicher gibt es wichtigere Dinge als funktionierende Shinkansen, aber eine gewisse Bedeutung, und nicht zu vergessen Symbolkraft, haben sie schon. Auch erste Flughäfen (Sendai) und Häfen können wieder benutzt werden, womit der Transport von Hilfsgütern schneller vonstatten gehen sollte.
Mittlerweilen untersuchen mehr und mehr Forscher die direkten Folgen und beginnen zu verstehen, was wirklich geschah: Mittlerweilen weiss man, dass der Tsunami an einigen Stellen - vor allem im Inneren kleiner Buchten - mit einer Höhe von bis zu 40 Metern auf die Städte und Dörfer prallte. Nun war man sich der Gefahr durch Tsunamis schon seit jeher bewusst und hatte entsprechend Dämme errichtet, aber ein 10 Meter hoher Damm hilft bei einer 40 Meter hohen Wasserwand nicht viel. Dazu tauchte unlängst das folgende Video auf. Der Mann im Hintergrund klagt immer wieder: "Was ist mit dem Damm? Wozu haben wir den Damm?"
Wissenschaftler haben bei GPS-Vermessungen des weiteren zwei weitere Dinge festgestellt:
- das Absinken ganzer Küstenlandschaften, genannt 地盤沈下 jiban chinka, erreicht mancherorts mehr als einen Meter - das ist in Gegenden katastrophal, wo die einzigen Ebenen bereits vorher auf Meeresniveau lagen. Kleinere Sturmfluten bzw. eine etwas erhöhte Flut reicht aus, um zahlreiche Ortschaften und sehr viel Ackerland volllaufen zu lassen.
- die Plattengrenze ist noch immer in Bewegung, und man kann, trotz nachlassender Nachbeben, noch nicht von Entwarnung sprechen. Es ist sehr gut möglich, dass in absehbarer Zukunft - dies können allerdings auch Jahrzehnte sein - ein weiteres starkes Beben im Bereich 8+ folgt.
Man baut derweilen mit Hochdruck provisorische Unterkünfte - hat jedoch gleichzeitig in einigen besonders tief gelegenen Ortschaften teilweise einen Baustopp erlassen.

Quelle und vollständiger Artikel: http://www.tabibito.de/japan_blog/blogs/

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